Ajaccio, Korsika

Ja, hier hätte ich wirklich länger verweilen können…Zurecht gaben die Griechen der Insel den Beinamen „Kalliste„- die Schönste. Welch eine malerische Insel. Die Einflüsse der zahlreichen Kulturen, die sie einst besiedelt hatten, findet man nahezu an jeder Straßenecke. Viele gotische Bauten und Skulpturen sind zu sehen. Am Meer überragen mächtige Wachtürme das warme und klare Wasser der Küste, im Hintergrund Berge und Wälder.

Unzählige Farben und betörende Düfte begleiten mich auf meinen Wegen durch die belebten kleinen Gassen. Welch eine Vielfalt an Kultur. Welch ein wunderbares Gefühl all jene Eindrücke aufzusaugen. Die herrliche Landschaft und Architektur, aber auch die Flora und Fauna dieser Insel haben mich überaus beeindruckt. Nie habe ich Lindenbäume und Palmen zusammen an einem Ort wachsen gesehen. Auch hätte ich nie gedacht einen Ort zu finden, an dem Olivenbäume, Kiefern und Eukalyptus nebeneinander gedeihen. Man stelle sich nur diesen Duft vor, der einem entgegenkommt, wenn man am Rande jener Bäume steht. Meine Sinne frohlockten vor Glück und Begeisterung.

Die Geschichte Korsikas und die der Einwohner ist überwältigend. Lange Zeit besiedelten die Seemächte Karthagos und die Etrusker die Insel. Später wurde sie von den Maurern eingenommen. An jene Zeit erinnert noch heute das Inselwappen, welches als Freiheitssymbol einen Maurenkopf mit weißem Stirnband zeigt.

Über viele Jahrhunderte hindurch eroberten die Römer die Insel, so dass sie zwischenzeitlich römisch, somit italienisch war. Zuletzt haben dann Mitte des 17. Jahrhunderts die Franzosen die Herrschaft übernommen. Napoleons Spuren, die er als Sohn seiner korsischer Eltern hinterließ, sind überall auf der Insel zu finden. Und ich mittendrin, gefesselt von der Geschichte des Landes.

Es war mir ein Genuss durch die Gassen zu schlendern, all den Menschen zuzuhören und die Vielfalt aller Kulturepochen einzuatmen. Die Küstenstadt Ajaccio wird mir noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Es war eine Wohltat für all meine Sinne. Ja, hier hätte ich länger verweilen können, um dort der hektischen Zeit abseits jener Hafenstadt zu entfliehen. Ein Sommernachtstraum für die Ewigkeit.

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